Schloss Marienburg

Das Schloss Marienburg in Pattensen bei Hildesheim markiert in gewisser und großartiger Weise das Ende des Königreichs Hannover und der großen Zeit der Welfen. König Georg V. von Hannover ließ das Schloss von 1857 bis 1867 erbauen, um es seiner Frau Marie zu schenken. Im Sommer 1865 konnte die königliche Familie das Schloss beziehen. Ein Jahr später hatte sich alles verändert: Preußen hatte Hannover den Krieg erklärt und das Königreich besetzt. Im September 1866 bereits war das einstige glanzvolle Königreich Hannover nur noch eine preußische Provinz. Nachdem die königliche Familie vor den neuen Umständen nach Österreich geflüchtet war, fiel das Schloss in einen Dornröschenschlaf, aus dem es nach dem Ende das 2. Weltkriegs wieder erweckt wurde.
Unmittelbar nach Kriegsende wechselten Nachfahren von König Georg V. und Königin Marie von Schloss Blankenburg nach Schloss Marienburg. Bei diesem gigantischen Umzug wurde nahezu das gesamten Inventar von Schloss Blankenburg nach Schloss Marienburg verfrachtet. Dort teilten sich die neuen Bewohner das Schloss Marienburg mit zahlreichen Flüchtlingsfamilien.
Im Jahr 2005 fand eine aufsehenerregende und umstrittene Auktion statt, bei der ein nicht unerheblicher Teil des Inventars unter den Hammer kam. Der Erlös dient nicht zuletzt dem Unterhalt des Schlosses.

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(Alle Bilder: Olympus E-M1 mit M.ZUIKO DIGITAL ED 12-40 mm 1:2.8.)

Als ich mit der Bahn von Goslar nach Hannover fuhr, entdeckte ich unterwegs bei Hildeheim am Horizont auf einem Berg eine Burg, deren Anblick mich faszinierte. Einige Zeit später bot sich dann die Gelegenheit, Schloss Marienburg zu besuchen.
Man betritt den Innenhof des Schlosses durch den nordöstlichen Torbau, nachdem man die Zugbrücke über den Burggraben überquert und das Fallgitter unterschritten hat. Tatsächlich wähnt man sich eher in einer Ritterburg denn in einem Schloss. Der mächtige Burgfried beherrscht den Innenhof, dessen freundlicher wirkende gegenüberliegende Fassade sieht man in diesem Moment nocht nicht. Es lohnt sich, dem Innenhof Zeit und viele Blicke aus verschiedenen Perspektiven zu widmen. Dafür eignet sich gut die Zeit bis zur nächsten Schlossführung.
Eine Schlossführung ist sehr zu empfehlen, denn nur so kann man einen Teil des Schlosses von innen besichtigen. Da das Fotografieren innerhalb des Schlosses nicht erlaubt ist, kann man sich voll und ganz auf die Führung und die Räumlichkeiten konzentrieren. Bereits die Eingangshalle im Hauptturm ist beeindruckend. Der sich daran anschließende Rittersaal steht dem in nichts nach. Weiter geht es durch Wohn- und Gesellschaftsräume im Erdgeschoss des südlichen und westlichen Gebäudetrakts einschließlich der wunderschönen Bibliothek. Beeindruckend ist auch die für damalige Verhältnisse hochmoderne Schlossküche im Keller, in der man die einst hektische Betriebsamkeit nur noch erahnen kann. Am Ende der Führung schließlich liegt die den östlichen Flügel beherrschende Kapelle.
Die Faszination für dieses Bauwerk ist geblieben, hinzugekommen ist das Interesse an der spannenden Geschichte des Königreichs Hannover. Nun ja, das muss wohl so sein, wenn man Georg heißt und in Hannover geboren wurde. :-)

Schloss Marienburg bei Hildesheim am 14. April 2014

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Blick auf die wuchtige Nordseite des Schlosses Marienburg. Schloss Marienburg bietet aus jedem Blickwinkel spannende Ansichten. Schloss Marienburg - Ostseite mit der Kapelle. Aus dem früher als Ausfahrt genutzten Torhaus fällt der Blick auf den Bergfried. Der Marienberg war schon immer von Zwergen bewohnt. Auf dem Schloss Marienburg stehen sie heute noch als Radabweiser ihren Mann. Bergfried und Kapelle bilden ein markantes Ensemble. Blick am Bergfried vorbei auf das Portal der Kapelle. Von der Kapelle aus geht der Blick in den Innenhof von Schloss Marienburg. Ernst August, Begründer des Kurfürstentums und späteren Königreichs Hannover. Das Haupttorhaus im Schloss Marienburg, durch das die Kutschen in den Innenhof gelangten. Damit die Kutschen nicht das Mauerwerk beschädigten, kamen an den Torhäusern steinerne Zwerge ihrer Aufgabe als Radabweiser nach. Blick vom nordöstlichen Torbau auf den Bergfried, der die beeindruckende Eingangshalle beherbergt. Die südöstliche Ecke des Schlosses Marienburg hat einen durchaus wehrhaften Charakter. Blick aus Richtung Pattensen auf die Südseite des Schlosses Marienburg auf dem Marienberg.