Festung Grauerort bei Stade an der Elbe

Das Artilleriefort Grauerort war ein preußisches Hochwallfort, das von 1869 bis 1895 erbaut und eingesetzt wurde. Während der Spannungen mit Frankreich sollte dieses Fort mit mehreren Geschützen die Elbe überwachen und somit Hamburg schützen. Zum Ernstfall kam es glücklicherweise nie. Eine Besonderheit ist, dass diese Elbfestung noch vollständig mit Ziegelsteinen errichtet wurde, denn Beton kam erst ab 1885 zur Verwendung.
Weitere Infos gibt es hier: Festung Grauerort RAG Festung Grauerort Wikipedia: Grauerort Festungsbahn Grauerort

An einem sonnigen ersten Mai war es mir gelungen, die ganze Familie zu einem Ausflug nach Grauerort zu überreden. Man könnte sagen, dass dieses denkmalgeschützte Bauwerk sich einem nicht aufdrängt und man sich daher zunächst etwas verloren und ratlos im Innenhof der Festung wiederfindet. Doch die Entdeckungstour durch die alten Gemäuer ist spannend und macht viel Spaß. Auch eine Fahrt mit der kleinen Feldbahn sollte man sich nicht entgehen lassen. Sie umrundet die Festung und bietet schöne Perspektiven auf Natur und Architektur.
Auf dem Rückweg brachte ein spontaner Halt beim Schloss Agathenburg zusätzliche Eindrücke.

Festung Grauerort 01. Mai 2013

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Durch den Torbereich gelangt man in die Festung. Der Torbereich führt auf den großen Festungshof und Exerzierplatz. Die Kasematten verdeutlichen, dass diese Festung auch starken Beschuss überstehen sollte. Das innere der Festung ist von langen Gängen und starken Gewölben durchzogen, deren militärischer Charakter erhalten blieb. Die Kasematten durchströmt morbider Charme. Fans der Klinkerbauweise kommen bei diesen mächtigen Mauern voll auf ihre Kosten. Über den Treppenaufgang gelangt man auf den elbseitigen Erdwall. Die bis zu 10 Meter hohen Erdwälle des Hochwallforts umschließen den großen Innenhof. Auch die Carnot´sche Mauer zwischen Fort und Elbe besteht aus Ziegelsteinen. Die verschließbaren Schießscharten boten hervorragende Verteidigungsmöglichkeiten. Die Kasematten sind mit Schießscharten ausgestattet, welche glücklicherweise niemals benutzt werden mussten. Blick aus der Gewehrcarponiere über den Graben zum Eingangsbereich, bestehend aus Wachbunker, Brücke und Hohlgang. Um die Festung führt eine rumpelige wie sympathische Feldbahn mit 600 mm Spurbreite. Zur Festungsanlage gehörten noch weitere Außengebäude, die heute leer stehen und langsam verfallen. Schloss Agathenburg aus dem 17. Jahrhundert befindet sich ebenfalls im Landkreis Stade. Schloss Agathenburg verfügt über einen sehr schönen Park, zu dem natürlich auch ein Fischteich gehört.